Insbesondere bei oralchirurgischen Eingriffen profitieren Patienten von den Entwicklungen in der Zahnmedizin: Dank des Fortschritts bei minimalinvasiven Techniken wurden Operationen immer schonender und schmerzärmer, was eine stetig verbesserte und raschere Wundheilung zur Folge hat.
Umfassend aufgeklärt gehen die meisten Patienten deutlich entspannter in einen chirurgischen Eingriff
Wir beraten Sie vor einem chirurgischen Eingriff ausführlich, sodass Sie genau wissen, was auf Sie zukommt. Nach unserer Erfahrung hilft dies den meisten Patienten, dem Termin gelassener entgegenzusehen. Zudem händigen wir Ihnen ein praktisches Merkblatt mit Tipps aus, was Sie vor und nach der Operation beachten sollten.
Zahn- und Weisheitszahnentfernung
Manchmal ist es nicht mehr möglich, einen Zahn zu erhalten. Ist zum Beispiel die Zahnwurzel durch einen Unfall oder die Zahnstruktur durch eine tief reichende Karies stark beschädigt, kann die Entfernung notwendig werden. Eine örtliche Betäubung reicht meist aus, um den Zahn „ziehen“ zu können. Die Wunde wird anschließend mit Nähten verschlossen.
Entfernung der Weisheitszähne
Die Entfernung der Weisheitszähne ist häufig aus kieferorthopädischen Gründen erforderlich (beispielsweise, wenn insbesondere die Wurzeln der Weisheitszähne Druck auf die übrigen Zähne ausüben und sie verschieben). Bei Jugendlichen sollte der Eingriff, falls erforderlich, frühzeitig durchgeführt werden. Die Dauer einer späteren kieferorthopädischen Behandlung lässt sich so häufig um einiges verkürzen. Darüber hinaus ist der Kieferknochen noch „weicher“, und der Weisheitszahn kann problemloser als bei Erwachsenen entfernt werden.
Eine Wurzelspitzenresektion ist unter Umständen die letzte Maßnahme, um einen Zahn erhalten zu können. In der Regel ist bereits eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt worden, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Dann breitet sich die Entzündung – manchmal erst nach Monaten oder wenigen Jahren – in die Wurzelspitze und das umliegende Kieferknochengewebe aus.
Die Wurzelspitze wird abgetrennt und der „gekappte“ Wurzelkanal verschlossen. Das entzündete Gewebe im Kieferknochen wird ebenso beseitigt.
» Mehr zur Wurzelspitzenresektion
Zahnfleischtransplationen
Im Verlauf einer Parodontitis (oder eines altersbedingten bzw. nicht-entzündlichen Zahnfleischrückgangs) kann sich das Zahnfleisch so weit zurückbilden, dass die Zahnhälse frei liegen und die Zähne länger wirken. Die Zähne werden nicht nur häufig temperaturempfindlich, sondern viele empfinden den Zahnfleischverlauf als unästhetisch.
» Mehr zur Parodontitis
Schleimhauttransplantate – Methoden
Die frei liegenden Stellen können mit Schleimhauttransplantaten behandelt werden. Beim so genannten Gingivatransplantat beispielweise entnehmen wir Bindegewebe aus der Gaumen- oder Wangenschleimhaut und decken damit die freiliegenden Stellen ab. Mit dem freien Schleimhauttransplantat dagegen werden die freiliegenden Stellen nicht bloß überdeckt, sondern durch Gewebe (meist aus der Gaumen-, seltener aus der Wangenregion) ersetzt.
Nach der Heilungsphase können Sie anschließend wieder heiße oder kalte Speisen genießen – und Ihre Zähne wirken nicht mehr so lang!
Der Knochenaufbau ist eine klassische Vorbehandlung zur Implantation. Fehlen Zähne mehrere Jahre, verliert der Kieferknochen oft an Breite, Dichte und Höhe. Stellen Sie sich das vor wie bei einem Muskel: Je regelmäßiger Sie Ihre Muskeln durch Sport trainieren, umso kräftiger sind sie. Dasselbe Prinzip greift beim Kieferknochen – durch die regelmäßigen Kauvorgänge bleibt er „in Form“. Daher ist implantatgetragener Zahnersatz mithilfe der künstlichen Zahnwurzel eine sehr gute Möglichkeit, um den Knochen stabil zu halten.
Die Knochenaufbaumethoden
Sinuslift
Ein Sinuslift ist ein Knochenaufbau im Oberkiefer, bei dem Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial in die Kieferhöhle eingefügt wird. Muss wenig Knochen ersetzt werden, kann die Implantation häufig gleichzeitig mit dem Knochenaufbau stattfinden. Ist viel Knochen verloren gegangen, wird ein Implantat erst nach einer bestimmten Heilungsphase eingefügt.
Der Ballonlift – eine spezielle Methode
Um die Kieferhöhlenschleimhaut anheben zu können, bietet sich mit dem Ballonlift eine schonende Methode. Dabei wird ein Ballon mit einer bestimmten Flüssigkeitsmenge gefüllt, sodass die Kieferhöhlenschleimhaut sanft angehoben werden kann. Auch hier können wir je nach Ausmaß des fehlenden Knochenangebots direkt oder später das Implantat einfügen.
Weitere Möglichkeiten
- Bone Spreading
Der zahntragende Kieferknochenteil wird längs gespreizt und mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. - Kieferkammaugmentation
Ersatzknochen aus dem Beckenkamm wird an der entsprechenden Kieferstelle eingefügt.