Implantate werden immer beliebter, benötigen aber auch eine besondere Beachtung zuhause und in der Zahnarztpraxis
Zahnverlust kann jeden treffen, in jedem Alter! Ob durch einen Unfall, oder durch Erkrankungen, wie Parodontitis oder Karies. Hier gilt es, die entstandenen Lücken möglichst schnell zu schließen. Ohne Probleme essen können, störungsfrei sprechen und jederzeit ein nettes Lächeln für die Mitmenschen: lückenlose und gesunde Zahnreihen sind wichtig für den Erhalt der Lebensqualität. Aber nicht nur das. Fehlende Zähne führen auch zu einer verstärkten und unnatürlichen Belastung der verbliebenen Zähne und des Kieferknochens.
Fehlende Zähne durch Implantate zu ersetzen hat sich in vielen Fällen als medizinisch beste Lösung durchgesetzt. Es gibt viele Vorteile eines Implantates gegenüber dem herkömmlichen herausnehmbaren Zahnersatz. Jedoch darf bei aller Euphorie nicht vergessen werden, dass auch mögliche Komplikationen und Risiken bestehen.
„Fehlende Nachkontrolle über Jahre hinweg, sowie eine unzureichende Mundhygiene können dazu führen, dass sich für den Patienten vollkommen unbemerkt eine fortgeschrittene Entzündung durch bakterielle Beläge um das Implantat herum ausbreitet“, so Dr. Jens Breuer
Das Heimtückische hierbei ist, dass der Patient überhaupt keine Schmerzen verspürt und daher auch nicht alarmiert ist, dass etwas nicht stimmt. Die Periimplantitis, die Entzündung mit Knochenverlust um das Implantat, ist vergleichbar mit einer Parodontitis. Beide Erkrankungen werden von denselben Bakterien ausgelöst. Deshalb ist eine nichtbehandelte Parodontitis auch eine Gefahr für ein Implantat. Bei der Periimplantitis kommt es genauso wie bei der Parodontitis zu einem Abbau des Kieferknochens. Das Implantat verliert seine Verankerung und lockert sich. Tatsächlich ist die Periimplantitis die häufigste Ursache für einen Implantatverlust.
Die professionelle Entfernung der bakteriellen Beläge auf der Implantatoberfläche ist die Grundlage einer jeden präventiven Behandlung. Dabei sollte sowohl regelmäßig gereinigt als auch der aktuelle Zustand des Kieferknochens untersucht und dokumentiert werden. Dazu sollte der Patient von seinem Zahnarzt und dessen geschultem Personal über die Anwendung bestimmter Hilfsmittel zur Reinigung der Implantate informiert werden.
Aus zahnmedizinischer Sicht die beste Empfehlung: die regelmäßige Prophylaxe in der Zahnarztpraxis. „Hier gibt es allerdings gewaltige Unterschiede“, erklärt Dr. Breuer, „nur zwei Mal im Jahr die Zähne eine halbe Stunde lang reinigen zu lassen hat nichts mit moderner Prophylaxe zu tun. Jeder Mensch hat ein persönliches Risiko für eine Parodontitis, das durch eine standardisierte Diagnostik und einer daraus resultierenden Risikobewertung regelmäßig bestimmt werden sollte”, so der Experte.
Im Rahmen moderner Prophylaxe-Konzepte wird für jeden Patienten ein persönlicher Zahnpflegefahrplan auf Basis des individuellen Parodontitis- und Karies-Risikos entwickelt. Erst nach eingehender Untersuchung und der Bewertung des aktuellen Zustandes von Zähnen und Zahnfleisch entscheiden die Zahnprofis über Art und Umfang der Behandlung.
Das Ziel: Risiken rechtzeitig zu erkennen, Krankheiten zu vermeiden und Zahnersatz möglichst lange zu behalten.
Für weitere Informationen und ein Gespräch stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.